Hämorrhoiden

Viele Menschen kennen schmerzhafte, nässende und/oder blutende Beschwerden und Schwellungen am Darmausgang. 
Sie werden meist als  „Hämorrhoiden“  bezeichnet. Wenige sprechen darüber. Sie sind oftmals nur ein Symptom für eine auslösende Erkrankung.

Hinter dem Begriff „Hämorrhoiden“  verbirgt sich ein komplexes Krankheitsbild .
Jeder „Hämorrhoiden Patient“ erfordert eine differenzierte Diagnostik und maßgeschneiderte Therapie.
Die Herausforderung ist es, die Ursache zu erkennen und zu behandeln.
Dies erfordert  langjährige profunde Expertise und Erfahrung.
Moderne transanale minimal-invasive Verfahren rekonstruieren schonend und schmerzarm den Analkanal, erhalten die empfindliche und funktionell wichtige Schleimhaut und führen zu andauernder Beschwerdefreiheit und hoher Patientenzufriedenheit. Die Hämorrhoiden Operation hat den Schrecken früherer Zeiten verloren.
 
Echte oder „primäre“ Hämorrhoiden
Sie treten gehäuft bei Männern auf und sind in meinem Patientengut nur in ca. 20% für die Beschwerden verantwortlich. Hämorrhoiden sind krankhaft aufgeweitete Venenpolster im Enddarm ähnlich den „Krampfadern“ an den Beinen. Chronische Verstopfung mit Pressen, harter Stuhlgang und familiäre Veranlagung tragen zur ihrer Entstehung bei.
Als Therapieverfahren stehen die Laser-Hämorrhoido-Plastie (LHP), die Duplex-gesteuerte Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur (HAL) und im Einzelfall die limitierte Resektion als ambulante, schmerzarme Operationen in Kurznarkose zur Verfügung.  Meist können die Patienten nach einigen Tagen ihr gewohntes Leben wieder aufnehmen

„Sekundäre“ Hämorrhoiden
Betroffen sind meist junge Frauen im Alter zwischen 35 – 45 Jahren nach vaginalen Entbindungen und mehrfacher Schwangerschaft. Gerade bei Frauen sind sie,  oftmals mit Verstopfung oder schmerzhaften Stuhlgangproblemen kombiniert, ein Symptom für eine Absenkung des Enddarmes.  
Ein Mukosaprolapssyndrom oder ein mobiler Analkanal kann die Ursache für sekundäre Hämorrhoiden sein. Dabei kann jedes Krankheitsbild für sich oder in Kombination auftreten.
Als Therapieverfahren stehen z.B.  die Duplex-Gesteuerte Mukopexie (DGM) und die transanale Reduktionsplastik mit Rekto-Analem-Repair (RAR) zur Verfügung.
 Die schmerzarme Operation in Kurznarkose erfordert einen stationären Aufenthalt in der Regel von 2 Tagen. Je nach Tätigkeit und Krankheitsbild beträgt die Einschränkung der Arbeitsfähigkeit bis zu einer Woche.  
Beim gleichzeitigen Vorliegen einer Analfissur, einer Analfistel oder eine Rektozele muss eine differenzierte Therapie erfolgen.  Die Krankheitsbilder werden in den entsprechenden Kapiteln behandelt.
 

Der Luzerner Arzt / 04-2021, Ausgabe Nr. 125 
Hämorrhoiden-Chirurgie, Trend zur Rekonstruktion statt Resektion

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